Tag Archives: Digitalität

Lokalpresse

In meiner Funktion als Vorsitzender der Potsdamer Bibliotheksgesellschaft hatte ich das Vergnügen, auch in Potsdam von der Lokalpresse interviewt zu werden.

Volker Oelschläger hat mit mir recht lange über die Situation der Stadt- und Landesbibliothek, aber auch über das Missverständnis Bibliothek an sich gesprochen.

Professionell gemacht und wirklich gut redigiert. Ein Beispiel davon, dass auch für ein „kurzes“ Interview, Zeit und Situation maßgebliche Faktoren sind. Passend zu der Analyse von Schüller-Zwierlein, dass es boētheia (Hilfestellung) und scholē (Muße) bedarf in unserer schnelllebigen Informationswelt.

Zum Problem der Digitalität

Am Wochenende erhielt ich nun den sehr schönen Sammelband zur Tagung Nationalsozialismus digital. Wie schon berichtet, war die Tagung selbst hervorragend organisiert und die Vorträge stets sehr fokussiert und erkenntnisreich zum Thema „Verantwortung von Bibliotheken, Archiven und Museen im Umgang mit der NS-Zeit im Netz“.

Der nun vorliegende Sammelband, herausgegeben von Markus Stumpf, Hans Peschar und Oliver Rathkolb ist ein entsprechend qualitätsvolles Druckprodukt geworden. Es macht Freude, nicht nur das professionell gestaltete Buch selbst in den Händen zu halten, sondern auch die Texte der Tagung nunmehr in hervorragender editorischer Qualität nachlesen zu können. (Als wissenschaftlicher Beirat der Reihe, in der das Buch erscheint, habe ich da eigentlich selber nicht beigetragen.)

Mein Beitrag hat durch die Verschriftlichung ebenfalls gewonnen (IMHO) und ich empfehle diesen meinen Studierenden, die gerade zu ähnlichen Themen arbeiten:

Hobohm, Hans-Christoph (2021): Zensur in der Digitalität – eine Überwindung der Moderne? Die Rolle der Bibliotheken. In: Markus Stumpf, Hans Petschar und Oliver Rathkolb (Hg.): Nationalsozialismus digital. Die Verantwortung von Medien, Bibliotheken, Archiven, Museen sowie Forschungseinrichtungen und Medien im Umgang mit der NS-Zeit im Netz. Konferenz, Wien 27.-29. November 2019. Tagungsband. Wien, Göttingen: Vienna University Press; Vandenhoeck & Ruprecht (Bibliothek im Kontext), 191-204.

Das Buch wird ausführlich besprochen von Tobias Hirschmüller in Informationsmittel für Bibliotheken (IfB):
http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11291

Jean-François Lyotard – doch noch lesen, jetzt erst recht

Gert Scobel empfiehlt Lyotard bei 3sat (5.8.2021)

„Warum Mainstream Theorien am Ende sind – Postmoderne | Gert Scobel.“ so lautet die Ankündigung der 3sat/ZDF-Sendung bei YouTube. Der eigentliche Titel: „Jean-François Lyotard – Vordenker der Postmoderne“ erscheint nur in der 3sat Mediathek selber. Ich wäre also beinahe der obskuren YouTube Empfehlung nicht gefolgt.   Continue reading

Rezension(en) des ALMPUB Abschlussbandes

Cover ALMPUB Anthology

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Rezensionen zum Abschlussband des ALMPUB Projektes.

Interessant war vor allem die Besprechung in JASIST von Joacim Hansson [1], der dem Buch und damit dem Projekt attestierte, dass es

can thus be regarded as an exclamation mark within emerging discourses

und:

this volume makes abundantly clear the need to shift from privileging habermasian social interpretation, and instead make way for poststructural theoretical and methodological frameworks better suited for today’s complex societies.

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Was ist eigentlich „das Digitale“?

Tränengas bei der Erstürmung des Capitols (6.1.2021) – Photo: Tyler Merbler, CC BY 2.0

Alles geht in Richtung Digitalität! Wir müssen uns auf die Digitalisierung einstellen! Wir müssen auch endlich digitaler werden! Alle Berufe werden digital sein!

Schlagworte, die die aktuellen Diskussionen schon seit einiger Zeit prägen. Auch ich habe lange Zeit kritisiert, dass „die Digitalisierung“ in Deutschland so wenig voran kommt. In den aktuellen Krisensituationen (Demokratiekrise, Pandemien etc.) wird jedoch an manchen Stellen immer deutlicher, was da eigentlich seit siebzig Jahren passiert und worauf es hinauslaufen könnte. Continue reading