Versucht man mal eine Veranstaltung bei Facebook einzutragen, in der Hoffnung, dort vor allem Ältere zu einem Event zu locken, fällt auf, dass Facebook schon gar nicht mehr damit rechnet, dass jemand eine Veranstaltung zu anderen Themen als „zu Hause“, „Fitness“, „Tanz“, „Spiele, „Party“ hier organisiert und „bewerben“ will. Es gibt zwar die Kategorie „Guter Zweck“, aber die ist zusätzlich noch im Interface versteckt (zumindest bei mir). Continue reading
Tag Archives: Metadaten
Der Elektrische Reporter stellt Google kritische Fragen
und bekommt smarte Antworten von der überaus hübschen Vizepräsidentin des „wahrscheinlich unwahrscheinlichsten Unternehmens der äusseren Galaxis“, Marissa Mayer.
Die Tatsache, dass Google kein Monopolist ist, …:
“Sei nicht böse”, lautet das Motto des Unternehmens betont sie. Die bohrenden Fragen des wöchentlich immer sehenswerten Elektrischen Reporters des Handelsblatts zielen schließlich vor allem auf den Golem „Künstliche Intelligenz“. Geschickt weicht sie aus und bestätigt, dass Google zu Rechtschreibung und Textanalyse (für Adsense) intensiv forscht. Datamining und profiling wären nicht auf dem Programm. Auch erklärt Sie nicht, warum Google, so viel einkauft. Sie betont lediglich, dass Google auf unser Vertrauen setzt und wir davon ausgehen, dass sie es nicht enttäuscht.
Auf der Bielefeld Konferenz 2006 konnten wir ja schon den urigen Anurag Acharya, den Chefentwickler von Google kennenlernen, wie er schönes Wetter den Bibliothekaren gegenüber machte, dann aber zu den Fragen aus dem Publikum urplötzlich vom Podium verschwunden war. Wem soll ich jetzt mehr vertrauen? Der Schönen oder dem Biest? Nichts für ungut, aber so richtig erhöht sich komischerweise mein Vertrauensvorschub doch nicht.
Vor allem / gerade, wenn ein Unternehmen, ein solches Motto „im Schilde“ führt.
RedLightGreen – dunkel
Der RLG Service, der aus den Katalogen der beteiligten Bibliotheken vernünftige Literaturlisten lieferte, wird am 1. November abgeschaltet. Man wird auf WorldCat verwiesen, mit dem man jetzt nach der Fusion verheiratet ist. Dort gibt es aber bisher nicht diesen komfortablen Service für Studenten aus den Treffern gleich eine Literaturliste zu machen. So haben eben Monopolisierungstendenzen selten etwas gutes – ich hatte schon falsche Hoffnungen.
Aus einer Mail von RLG vom 9.9.06:
Thanks for your interest in RedLightGreen. RedLightGreen was designed as a way to access the books portion of the RLG Union Catalog, and we never had plans to expand to material types beyond books. We do not have a good way for you to export the data into a bibliographic management tool, and in fact are now planning to shut the service down as of November 1st. We are encouraging RedLightGreen users to export their citation lists, and to start using WorldCat.org as an alternative.
Die Mail bezieht sich auch auf meine Frage, warum keine unselbstständige Literatur mit dem Service erreichbar sei. Literaturlisten – auch von Studenten – sollten eigentlich nicht nur Monographien beinhalten. Die Antwort der Bibliothekare erschreckt etwas. In allen drei Sätzen der kurzen Mail…
Library 2.0 Gang Podcast
Shared Innovation (supported by Talis, einem britischen Anbieter von Bibliothekssystemen) bietet nicht nur einen technisch sehr informativen Weblog, sondern auch eine spannende und gut gemachte Podcast-Reihe. Eines der letzten Themen: Folksonomy.
Participants in this edition of the Library 2.0 Gang were:
- Casey Bisson, Library Information Technologist at Plymouth State University in New Hampshire, USA. Casey blogs at maisonbisson.
- Ian Corns, Business Analyst at Talis. Ian contributes to the Source blog, and writes at The Wonderful World of Mr C.
- Christina Pikas, librarian in a physics, astronomy, mathematics, computer science & engineering library. Christina blogs at Christina’s LIS Rant.
- Karen Schneider, Director of the Librarians‘ Internet Index. Karen blogs at Free Range Librarian.
- Tim Spalding, founder of LibraryThing. Tim blogs at the LibraryThing blog and Thing-ology.
During the conversation, the following sites and resources were cited:
- CiteULike
- Connotea
- del.icio.us
- FictionFinder
- Flickr
- LibraryThing
- Librarians‘ Internet Index
- PennTags
- Worldcat.org
- WPopac
This conversation was conducted by telephone on Wednesday 26 July 2006.
Post-social-networking: das Netz der Dinge
Anders als Library Thing aber von der Idee hat es viel von Amazon: jetzt kommt die Vernetzung der Dinge in der „Experience Economy„. Shopcasting ist der neue Hype, der in der Web2.0 Szene derzeit gefeiert wird, in diesem Fall als zunächst erfolgreiche Unternehmensgründung von ThisNext.com. Das Broadcasting der eigenen Shopping List.
ThisNext is a shopcasting network where you can recommend, share and discover great products.
ThisNext believes that better buying means better living. Great products can help us do, be and experience the things that make us happy. Our goal is to help people discover great and deeply gratifying products.
Every product on ThisNext is picked by the ThisNext community (That means you!). You can organize your picks into product playlists we call shopcasts.
Great shopcast lists can be about activities (like climbing or cooking) or things (like fashion or food). They can even be about lifestyles (like being green). Shopcast lists and picks are tagged and searchable on ThisNext for easy discovery by other people.
When you make a shopcast list, you are letting the world know what you think is great and worth spending hard-earned money to buy. You are answering the question „What do you use?“ for people who share your interests and POV. People who like your taste can then find and track your personal shopcasts or they can follow the collective wisdom of crowds to discover what the community recommends.
ThisNext is a Los Angeles-based, venture-funded Web 2.0 company committed to improving the overall quality of the Internet shopping experience by offering a platform for personal product recommendations and discovery. ThisNext is being built by a team of seasoned Internet entrepreneurs, editors, and bloggers. To see what else we are up to and interested in (besides ThisNext, of course), visit our blog. [about ThisNext]
Der Unterschied zum Recommending System von Amazon („Personen, die auch gekauft haben, was Sie gekauft haben, haben auch gekauft…“) ist, dass hier ausschließlich mit menschlichen Listen gearbeitet wird, und die Vernetzung offensichtlich nur über tags läuft. Die Erschließung der Welt und – vor allem – des eigenen Life Styles geht eben nicht über automatische Indexierung, sondern über Folksonomy und „the social life of information„. Es sind auch schon eine Reihe von Büchern in den Sammlungen zu finden, aber auch Dinge zum Denken (tag: thinking), Schreiben, Gedichte und Kunst sowie neue Technologien wie Blackberry, iPod etc.
Nicht nur die Diskussion um Erschließung und Metadaten ist hieran interessant, sondern gerade auch die Entwicklung der Dienstleistungs- und Erfahrungsgesellschaft (Joseph Pine / James Gilmore: The Experience Economy, 1999) insgesamt: die soziale Information, die an den Dingen haftet und die normalerweise über komplizierte und engmaschige Netze verläuft (Mund-zu-Mund-Propaganda als einziges funktionierendes Werbemedium…) kann sich nun ganz neuer Vernetzungspotenziale bedienen: im Bereich der Hotelbewertungen ist dies ein schon eingeführtes Muster des Anwendung des Web2.0. Das persönliche Vertrauen in die empfehlende Person, das sich normalerweise entwickelt durch Erfahrungen im persönlichen Kontakt, wird durch das Vertrauen in die Masse ersetzt (Qualität durch Quantität?). ThisNext gibt selbst den entsprechenden Lektüretipp dazu: James Surowiecki: The Wisdom of Crowds. (2004)
via Best Practice Business Blog