Bibliotheken: Die fünfte Gewalt im Staat?
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Cover BFP
Heute bekomme ich die Nachricht, dass mein Artikel in Bibliothek. Forschung und Praxis jetzt „ahead-of-print“ Open Access zugänglich ist: https://doi.org/10.1515/bfp-2024-0033
Er wird in einem Themenheft zu „Politik und Bibliotheken“ erscheinen, für das mich Claudia Lux gewonnen hatte. Zu dem Stichwort „Bibliotheken als Fünfte Gewalt“ hatte ich in letzter Zeit immer wieder Stellung genommen und war dankbar für die Gelegenheit, mich im Rahmen eines Fachartikels intensiver mit dem Thema auseinandersetzen zu können.
Hier das Abstract für den Text:
In der schwedischen Debatte um eine Nationale Bibliotheksstrategie wird Bibliotheken teilweise zugeschrieben, sie seien eine Fünfte Staatsgewalt. Der Artikel untersucht die Genese dieser Formulierung und konstatiert, dass in der weiteren Diskussion von diesem aktivistischen Standpunkt wieder abgerückt wird und Bibliotheken letztlich doch wieder als passiv neoliberale Schatztruhen bezeichnet werden. Die Formulierung Fünfte Staatsgewalt nahm ihren Ausgangspunkt in der Feststellung einer allgemeine Demokratiekrise, weshalb diese unter dem Eindruck neuer Demokratietheorie näher beleuchtet wird. Es wird das Konzept der Gewaltenteilung von Mon- tesquieu diskutiert und eine genauere Analyse des verbrei- teten Konzepts der Vierten Gewalt vorgenommen. Beides bietet Differenzierungen, die helfen, Bibliothekspraktiken neu zu positionieren. Am Schluss werden vier Aspekte vor- gestellt, die sich auf den Impetus der schwedischen Position beziehen lassen, Bibliotheken sollten auf die gesellschaft- lichen Veränderungen aktiv reagieren. Als eigenständige Gewalt gehen Bibliotheken aus dieser Analyse jedoch nicht hervor.