Tag Archives: Dekan

Pause?

Kooperation mit Deutschen Adelsarchiv

ad personam – und ganz einem Weblog-Tagebuch entsprechend: eine Zwischenmeldung:

Manche erleben es im persönlichen Kontakt: meine Dekanatstätigkeit frißt mich etwas auf. Es gibt zwar nur 50% Ermäßigung bei der Zahl der Lehrveranstaltungen, aber das Rektorat erwartet eine mindetens 100% Reaktionsfähigkeit auf die meist sehr spontanen Anforderungen der Hochschulpolitik: hier mal eben schnell einen Antrag, hier mal eben schnell eine Projektsteuereung, hier mal eben schnell neue Kooperationsgespräche, hier mal eben schnell ein Arbeitsvertrag. Ganz zu Schweigen davon, dass der Fachbereich in diesem Semester seine dann fünf Studiengänge (davon zwei neue Master) akkreditieren lassen will (muss).

Für solche eher administrativen Tätigkeiten muss man allerdings genauso fachlich auf dem Laufenden sein wie für Seminare und Vorlesungen. Allerdings komme ich wie man sieht zu keiner inhaltlichen Arbeit mehr. Mein abgestürztes Wiki konnte ich noch nicht wieder aufbauen, den Weblog nicht weiterpflegen, und schon gar nicht Artikel lesen, auf Tagungen gehen, oder Texte schreiben.

Ich frage mich, wie das weitergehen soll. Interessant ist dabei zu wissen, dass meine Vorgänger im Amt stets nach mehr oder weniger kurzer Zeit mit teilweise dramatischen) Gesundheitsprobleme vorzeitig ausgeschieden sind. Es gibt eine Tendenz dazu, an solchen Stellen ehr ausgebildete Wissenschaftsmanagement einzusetzen und eben keine Fachwissenschaftler. Der Humboldtschen Idealhochschule entspräche dieses nicht, aber die aktuelle Hochschulpraxis scheint dies zu begünstigen.

Aktuelle Themen heißen für mich z.Zt. eher eCampus, eScience oder eCompetence und leider nicht wirklich LIS und betreffen oft mehr die Hochschule als Ganzes und nicht den Fachbereich.

Informationsindustrie, digitale Kuratoren und der Wert von Bibliotheken

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Ein schönes Interview mit der Jose-Marie Griffiths von der School of Information and Library Science der University of North Carolina. Sie ist eine der führenden BibliothekswissenschaftlerInnen weltweit und gibt aus der Sicht der Dekanin einen guten Überblick über die Rolle der aktuellen Ausbildung und Forschung für die Bibliotheks- und Informationsprofession allgemein. Deutlich wird, wie sehr sich die verschiedenen Ansätze und Forschungsrichtungen letztlich zusammenfügen und zur Bedeutung und Wertschätzung von Informationswissenschaftlern beitragen. Gut verständlich auch für Nicht-Amerikaner, und sehenswert für alle, die mit unserer Zukunft beschäftigt sind.

Sie ist im übrigen eine meiner citation classics und Mit-Initiatorin der Studie Worth Their Weight.