Tag Archives: Brandenburg

schwarz – weiss

BLHA

zukünftiger Standort des Brandenburgischen Landeshauptarchivs in Potsdam Golm

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv zieht demnächst komplett um in einen schicken weißen Industriebau auf dem Wissenschaftscampus in Golm. Unweit davon eröffnet (auf der anderen Seite der Bahnlinie) demnächst das IKMZ der Uni Potsdam. Komplett in schwarz. Zum Baubeginn 2007 hatte ich auch schon zu dem Begriff „IKMZ“ gepostet“. Persönlich finde ich es schade, dass in diese Institutionen wie auch in den ganzen Wissenschaftscampus hier noch immer (überdimensioniert) investiert wird, während die Ausbildung der Personen, die hierin arbeiten sollen langsam aber merklich zurückgefahren wird im Land Brandenburg.

zukünftige Uni Bibliothek Potsdam (IKMZ am Standort Golm)

„Hier wird noch weiter massiv investiert“ (Prof. Dr. Löhmannsröben auf einer Fahrard-Tour durch das Gebiet am Wochenende). Es ist und bleibt deprimierend, wie die Informationswissenschaften in Brandenburg behandelt werden – gerade auch bautechnisch. Zu den Bildern: schöner Kontrast. Symbolisch für die Zukunftsoptionen? Interessant, dass man die vielfältigen Dokumentationsaktivitäten der MPIs nicht visualisieren kann….

Informationswissenschaften bleiben im Abrißbau

fotos-aus-der-luft.de

fotos-aus-der-luft.de

Ziemlich unvermittelt erhielt die Fachhochschule Potsdam die äußerst demotivierende Nachricht, dass die vielen Planungs- und Baubesprechungen der letzten Monate für den Neubau auf dem Campus umsonst waren. Das Ministerium (mittlere Verwaltungsebene) stattete diese Woche dem Rektor einen Besuch ab und gab bekannt, dass der fast schon begonnene (zumindest in der Planung fertige) Neubau für die Fachbereiche Informationswissenschaften und Sozialwesen, die bisher noch am Alten Markt neben dem Schlossneubau fast vergessen wurden, nun doch nicht mehr gebaut wird. Es wurde keine weitere Perspektive genannt. Die Begründungen sind (natürlich?) rein fiskalischer Natur: die anderen Hochschulbauten in Brandenburg sind zu teuer geworden, unser Neubau ist der einzige, der noch nicht physisch begonnen wurde. Trotz schriftlicher Zusagen des Ministeriums.

Das bedeutet, dass, wenn die städtischen Bauten (Schloss und historische Mitte) ab 2012 realisiert werden, wovon auszugehen ist, das Haus, in dem derzeit die einzige Archivwissenschaft in Deutschland und einige andere informationswissenschaftliche Aktivitäten von nationalem Rang betrieben werden, peu à peu Räume wird aufgeben müssen, weil diese von außen her abgerissen werden. (Das ist in weniger als 1,5 Jahren!)

Wäre ich nicht Beamter altdeutscher Mentalität, würde ich mich jetzt zu Bemerkungen hinreißen lassen, die meine Pension gefährden würden.

M.E. zeugt dies wieder einmal davon, dass die Politik ziemlich konzeptlos ist – um nicht zu sagen beratungsresistent. Wieso bekommen Fachbereiche der alten Welt riesige Neubauten und die Wissenschaften, die die Probleme der neuen Welt bearbeiten könnten, werden vor den Kopf gestoßen? Für mich reiht sich das in eine Reihe mir nicht wirklich verständlicher politischer Entscheidungen der letzten Zeit: allen voran die ebenfalls sehr unvermittelte Beendigung der Förderung von FIZ Technik. Warum mache ich eigentlich noch Informationswissenschaft, wenn es keiner hören will. Richtig Herr Bredemeier!

Bitte lesen Sie die ausführliche und weniger polemische Presseerklärung der Fachhochschule Potsdam.

Presseresonanz: Potsdamer Neueste Nachrichten am 22.8.2010, Märkische Allgemeine Zeitung am 21.8.2010