Baby Boomers und Generation Y – als Bibliotheksnutzer oder Mitarbeiter

Generation Y values

Das im amerikanischen Marketing so beliebte Klassifizieren von Generationen wurde auf der CBPQ Konferenz vorletzte Woche den frankophonen kanadischen Bibliothekaren noch einmal deutlich erklärt von René-Louis Dessureault (SNI) mit allen Konsequenzen für Bibliotheken und Informationseinrichtungen.

  • Die „große ’stille‘ Generation“ der Jahre 1922 bis 1945 hat Angst vor Technik (nur 22% davon sind online). Ihre Leitideen sind ‚Kontrolle‘ und ‚Opfer‘. Sie sehen die Bibliothek als Dienstleister.
  • Die „Baby Boomers“ sind die zwischen 1946 und 1964 geborenen, die optimistsichen Vielarbeiter, die sich selbst zurechtfinden und die Bibliothek eher als Berater und Anleitung brauchen.
  • Die berühmte „Generation X“ (X weil zwischen Kindern und Eltern „eingeklemmt“) sind zwischen 1965 und 1978 geboren. Sie sind typische Schlüsselkinder, weil ihre Eltern so viel arbeiten. Deshalb sind sie sehr autonom, haben aber auch nichts zu verlieren, sind skeptisch, finden sich zurecht. Die Bibliothek sollte sich ihnen als Berater „verkaufen“.
  • Schwierig ist die neue „Generation Y“ oder auch NetGen oder Millenium Generation aus den Jahren von 1979 bis ca. 2000. Sie sind online aufgewachsen und perfekt im Umgang mit der Technik. Hier brauchen sie keine Beratung und mögen keine Schulung. Sie pflegen eher Kontakte und Netzwerke, mit denen sie weiterhelfen. Sie gelten als unkritisch und brauchen deshalb keine Bewertung z.B. durch Bibliothekare. Nutzer dieser Generation sollten die Bibliotheken paritizipieren lassen, denn sie gelten als „multidirektionell“, ‚vielfacettenreich‘.

Und gerade zu letzeren bringt der ACRLBlog gestern einen weiterführenden Tipp: Field Guide to Generation Y. Z.B. brauchen Personen dieser Altersgruppe mehr persönliche Aufmerksamkeit als ältere. Und vor allem: die Gen Y ist anders als man es sich vorstellt. Folgerung von Dessureault: zunehmend verlangen Bibliothekskunden noch mehr spezifische Aufmerksamkeit und Kundenorientierung. Bibliotheken und Informationsanbieter müssen sich spezifischer auf die Kundenverhaltensweisen einstellen, wo es früher noch möglich war, einfach Produkte und Dienstleistungen pauschal anzubieten.