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mehr bloggen – sagt Sascha

Auf der re:publica gab es wieder den „Überraschungsvortrag“ von Sascha Lobo zum Zustand des Internet. Auch wenn Dieter Nuhr es besser kann, so war der launige Vortrag doch ganz nett anzuhören. Beruhigend war vor allem zu hören, dass es Sascha Lobo finanziell gut geht mit seinem Digitalen Bohème-Leben (er nennt es Arbeit 😉 ).

Er zieht alle neueren und älteren Web-Angebote durch den Kakao und kommt an einer Stelle auf den gleichen Punkt, den ich mir auch schon vorgenommen hatte: Twitter, Facebook, G+, LinkedIn etc. sind alles Dienste, die man als Prosumer nicht ganz unter Kontrolle hat und bei denen man immer hinter der Entwicklung der Oberfläche her rennt. Die „eigene Homepage“ ist immer noch das Instrument, das man am ehesten kontrollieren kann. Wieder mehr bloggen, ist sein Credo am Anfang des Vortrags.

Hinweisen möchte ich auf seine Ausführungen zur Internet Politik im zweiten Teil des Vortrags, die gut passen zum Seminar „Ende der Bibliothek?„, das ich gerade mit Frau Schneider-Kempf und Herr Degkwitz zusammen durchführe.

Ich hatte es mir auch vorgenommen, wieder mehr hier zuschreiben, was ich z.B. in Moodle immer wieder auch in verschiedenen Kursen schreiben muss, da sich die Themen ja doch immer wieder überschneiden. Das könnte auch so etwas wie Open Science sein. In Twitter oder anderen Social Media Diensten hat man zwar den Eindruck über etwas berichtet zu haben, aber irgendwie verflüchtigen sich diese Links dann doch auch wieder. Also das Word „Weblog“ ernst nehmen und mehr schreiben. Auch wenn dann nicht jeder Eintrag eine vollkommene Publikation ist.

 

Potsdam: Stadt der Ströme?

Das Thema unserer Tagung „Stadt der Ströme“ unbewusst aufgreifend gibt es heute einen interessanten Artikel in den Potsdamer neuesten Nachrichten zur Vernetzung der Stadt mit Glasfaserkabel um aus Potsdam eine der Pilotstädte zur Digitalen Stadt zu machen. Erstaunlicherweise wollen die Posdamer das gar nicht. Ich persönlich habe schon Glasfaseranschluss mit dem Problem, dass aufgrund mangelnder Verbindungstechnologie die optimale Geschwindigkeit bei weitem nicht erreicht wird und mir sogar wegen zu geringer Geschwindigkeit der Anbieterwechsel verwehrt wurde.

Europäisches Verlegertreffen

Arnoud de Kemp, im Informationsbereich bekannt als langjähriger Präsident der DGI, in Potsdam wichtig, weil er in seiner Funktion als DGI Präsident vor 20 Jahren half, die Informationswissenschaften geballt an die Fachhochschule zu bringen, veranstaltet seit Jahren eine Reihe von wichtigen Konferenzen. Darunter war die neu geschaffene Informare im letzten Jahr ein besonderer Erfolg und Impulsgeber im IuD-Bereich. Die „Academic Publishing Europe“ (APE2012) fand mit großem Zuspruch vom 24.-25. Januar in der Akademie der Wissenschaften zum siebten Mal in Berlin statt. Thema war die Begegnung der neuen technologiene wie Semantic Web und Datenmanagfement mit der großen Verlagswelt wie Elsevier, Springer oder de Gruyter. Es war eine sehr interessante Veranstaltung, die die Franzosen als einen dialogues des sourdes bezeichnen würden. Quintessenz auf der einen Seite (Verleger): „Jesus Christ, what are you talking about“, Aufforderung auf der anderen (Semantic Web): „Lassen Sie uns doch in Ruhe drüber reden, dann verstehen Sie den Nutzen der neuen Techniken“ und Fazit aus dem Publikum (MPDL): „Technik ist doch klasse; „then you can rid of the librarians“ (sic). Die Konferenz wurde betwittert mit dem Hashtag #ape2012 und Hugo E. Martin blogte live

Ich hatte das Vergnügen, dabei zu sein und für Password zu berichten. Der Text wird in den nächsten Ausgaben dort print und online erscheinen – eine Langfassung in akademischerem Stil und mit informationswissenschaftlichen Hintergrundreflexionen poste ich danach hier im Blog.

Zunächst einmal freuen wir uns auf das erneute persönliche Treffen mit Arnoud anlässlich der Jubliäumsvortragsreihe „Das Buch im digitalen Zeitalter“ am 8. Februar in der Druckerei Rüss in Potsdam (um 18h).

Die Notwendigkeit von Fahrbibliotheken

in der Fahrbibliothek

Ein schönes Feature im RBB Inforadio berichtet darüber, wie notwendig Bücherbusse gerade auf dem Land sind. Die Reportage ist aus Südbrandenburg: 25 Kilometer bis zum nächsten Buch, kein Konsum, keine Post und kein Führerschein…

In der Anmoderation ist der Aufhänger allerdings die zunehmende Schließung von Fahrbibliotheken in der Fläche Nordbrandenburgs und in Mecklenburg-Vorpommern.

Norbert Lossau Honorarprofessor an der HU Berlin

Herzlichen Glückwunsch!

Ben Kaden berichtet im Libreas Blog direkt aus dem BBK:

So ein richtig mitreißendes Plädoyer für die Zukunft der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Fachausbildung konnte man aus der Vorlesung entsprechend leider nicht herauslesen. Aber am Ende doch ein klares Bekenntnis. Die Vision für die Rolle der Universitätsbibliotheken im Forschungsumfeld nahm sich allerdings eher wie der Entwurf einer Überlebensstrategie aus, die vorwiegend darin besteht, sich in eine Entwicklung zu fügen, die auf Bibliotheken zur Not auch verzichten kann.

Und zum Fach treffend:

Vielleicht zeigt sich hier auch als Defizit, dass die Bibliotheks- und Dokumentationswissenschaft gegenüber ihren Zielinstitutionen wahrscheinlich nie wirklich schlagkräftig genug war, um solche Vorlagen erfolgreich zu vermitteln. Und leider zeigt sie sich auch heute noch (als Bibliotheks- und Informationswissenschaft) mehr als Ausbildungs- und Projektdisziplin denn als wirklich umfänglich Erkenntnis und Orientierungswissen produzierendes und kommunizierendes Fach.