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Potsdamer Kongresspreis für Stadt der Ströme!

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Ich hatte gestern das Vergnügen an der recht spannenden Preisverleihung des Potsdamer Kongresspreises teilzunehmen und schließlich sogar stellvertretend für alle Organisatoren einen Preis in Empfang nehmen zu können.
Nach einer passenden Vorstellung unseres Events („…nach dreijährigem Forschungsprojekt… mündet nun in ein Forschungsinstitut Urbane Zukunft“) als nominierte Veranstaltung in zwei Kategorien (Einzelveranstaltung, innovative Veranstaltung) war jedesmal die Enttäuschung groß, den Preis nicht zu erhalten, da die jeweils anderen Nominierten m.E. die Kategoriekriterien nicht wirklich erfüllten.
Ich hatte mich schon zurückgelehnt und twitterte die Entscheidungen als Prof. Günther mit steigender Spannung den Sonderpreis von pearls für eine „Veranstaltung mit interdisziplinärem Schwerpunkt“ ankündigte. Die Überraschung war dann umso größer, dass es uns doch „traf“.
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Zur Übergabe von Urkunde und Blumen hatte ich dann die Gelegenheit, im Interview mit dem RBB Moderator Uwe Madel auf die erfolgreiche Interdisziplinarität der Tagung hinzuweisen (s. Photo von Constanze Langer) und auf die Frage, welches denn die Herausforderungen für die Stadt der Zukunft seien, den Spagat zwischen Digital und Analog – Vernetzung und lokalen Communities – smarter Technologie und sozialen Brennpunkten hervorzuheben. Auf die Frage, welche Aufgabe denn nun auf die Politik zukommen würde, konnte ich, den Oberbürgermeister fest im Blick, mir nicht verkneifen, auf die Bibliothekspolitik der Landeshauptstadt vor dem Hintergrund der PISA- und „Erwachsenen PISA“- (PIACC) Studienergebnisse hinzuweisen, bei denen Deutschland stets schlechter abschneidet als Länder oder Städte, die sich bessere (oder zumindest größere) Bibliotheken „leisten“ und auf lokale bildungsbasierte Community-Bildung Wert legen.
Übergabe des Sonderpreises von pearls für eine Veranstaltung mit interdisziplinärem Schwerpunkt.

Übergabe des Sonderpreises von pearls für eine Veranstaltung mit interdisziplinärem Schwerpunkt.

Beim abschließenden Empfang ergab sich noch das eine oder andere interessante Gespräch über die Chancen der Stadt der Zukunft und die Strategie der Fachhochschule Potsdam, sich diesem brennenden Thema zu stellen.
Ich gratuliere uns allen für die gelungene Zusammenarbeit und die Krönung der Innovationskolleg-Jahre mit dieser Bestätigung. Ich danke im Namen aller ganz besonders Frau Pfeffing, ohne die die Tagung nicht zu einem so besonderen Erlebnis geworden wäre.
Ich hoffe, dass die FH Potsdam auf diesem Erfolg aufbauen kann mit dem geplanten Institut, dem Studiengang oder dem EU Projekt.
Die Gesamtkonkurrenz war recht groß – auch aus der FHP selber, u.a. durch die ISI2013, die sich ebenfalls beworben hatte! vgl. http://www.wis-potsdam.de/sites/default/files/ppp3_prowissen_kongress-preis2013_nominierte_aussen_051113.pdf
Gruppenphoto aller Preisträger
Die Nominierungsbegründung:
Stadt der Ströme – Interdisziplinäre Perspektiven auf die digitale Stadt in analogen Räumen: Bei der „Stadt der Ströme“ handelt es sich um die erste interdisziplinäre Tagung zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung. Dies ist ein Thema, das v.a. in Großstädten wie Berlin heiß diskutiert wird. Die Fachhochschule Potsdam hat zu dieser Diskussion, die alle Menschen – Bewohner, Entscheidungsträger und Wissenschaftler – gleichermaßen betrifft, mit einer eigenen, mehrtägigen, öffentlichen Veranstaltung am Hans-Otto-Theater in der Schiffbauergasse Maßstäbe gesetzt. Als Abschluss und Präsentation eines dreijährigen Forschungsprojektes hat der große Erfolg der Tagung dazu beigetragen, dass an der FH Potsdam ein eigenes interdisziplinäres Institut für „Urbane Zukunft“ aufgebaut wird.
zur Website der Tagung: Stadt der Ströme; zur Pressemeldung der FH Potsdam

Verabschiedung des Rektors

Übergabe der Skulptur "Vielhauer" an den scheidenden Rektor Prof. J. Vielhaber durch Rainer Sperl

Übergabe der Skulptur „Vielhaber“ an den scheidenden Rektor Prof. J. Vielhaber durch den Künstler Rainer Sperl

In einer bewegenden Veranstaltung verabschiedet die Hochschule den bisherigen Rektor Prof. Dr. Johannes Vielhaber, der nicht für eine zweite Amtszeit wieder gewählt wurde.

Watson kommt nach Potsdam zur ISI Konferenz

Ich hatte gedacht, ich hätte schon über Watson gebloggt, war aber wohl nur Twitter/Fb oder intern in Moodle. Sascha sagte aber doch wir sollten mehr bloggen. Deshalb hier nachgeholt anläßlich der Vorfreude mehr darüber hören zu können.

Viele erinnern sich, dass wir Joseph Weizenbaum, einen der Warner vor der Macht der Computer kurz vor seinem Tod bei uns zu einer sehr lebhaften Diskussion zu Besuch hatten. Auch unsere Vortragsreihe zur Informationsethik positionierte den Fachbereich Informationswissenschaften zunächst eher kritisch. Ich würde vermuten, dass der Besuch eines der Entwickler einer sehr viel erfolgreicheren Eliza als Weizenbaum sie schuf, nicht so viel kritische Resonanz hervorrufen wird.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf den Keynote-Vortrag von Alfio Gliozzo vom IBM Watson Research Laboratory New York, der einen der Hauptvorträge auf der ISI2013, dem internationalen Symposium der Informationswissenschaft am 21. März 2013 im Hauptgebäude der FH Potsdam halten wird. Gespannt vor allem, ob er zur Konstruktion des Algorithmus etwas verrät – wissende Kollegen sagten schon, es sei „nur“ Maschinenpower – und was er zur kommenden Singularität sagen wird. Weniger gespannt auf die wenigen kritischen Diskussionen der Informationswissenschaftler.

Internationale Konferenz „Stadt der Ströme“ (Rückblick)

conference banner in front of the theatre

Als einer der Höhepunkte und Abschluss des Jubiläumsjahrs der Fachhochschule Potsdam (20 Jahre FHP) veranstaltete das Innovationskolleg der Hochschule eine multidisziplinäre, internationale Tagung zu Fragen der Entwicklung der Informationsgesellschaft im urbanen Umfeld. Im Innovationskolleg arbeiten seit zwei Jahren vier Kollegen aus verschiedenen Fachdisziplinen unter dem Motto „Stadt-Klima-Potsdam“ zusammen und im Laufe dieser Konfrontation von Diskursen aus Interface Design, Sozialarbeit, Kulturarbeit und Bibliothekswissenschaft entstand die Idee einer interdisziplinären Tagung, bei der internationale Experten aus den jeweiligen Fachgebieten zu den digitalen Entwicklungen der letzten Jahre Stellung nehmen bzw. Praxisbeispiele aus ihrem Feld präsentieren sollten. Continue reading

InformationswissenschaftlerInnen müssten…

Lambert Heller hat in einem sehr schönen Beitrag in Inetbib zu der Debatte Stellung genommen, warum wieviel Open Acess gerade in der LIS Domäne wichtig wäre. Dabei beschreibt er die Aufgaben für InformationswissenschafterlInnen heute:

InformationswissenschaftlerInnen, wenn dieser Begriff überhaupt noch eine Bedeutung haben soll, müßten Experten dafür sein, wie (unter anderem) Wissenschaftler mit Informationen umgehen. Sie müßten eine feine Nase dafür haben, wie genau im Laufe weniger Jahre neue Werkzeuge und Srategien des Arbeitens mit Informationen entstanden sind. (Stichwort „Internet“.) Sie müßten ein Gespür dafür haben, daß wir erst am Anfang einer umfassenden Medienrevolution stehen. Sie müßten die Neugier und den Mut haben, neue Wege zu beschreiten, Dinge auszuprobieren, um auf Grundlage dieser Erfahrungen Dritten ebensolche Wege aufzeigen zu können.

Interessanterweise verweist er dann im Anschluss auf den letzten Dokumentartag in Düsseldorf (Web Science) als Beispiel für Open Science. Das kann ich nach den Diskussionen auf der re:publica letzte Woche zum Thema Open Science nicht so sehr teilen. Open Science beginnt vor allem bei der Produktion des Wissens und legt alle Schritte offen, z.B. auch den Review Prozess.

Aber wie gesagt: das Zitat zu den Aufgaben der Informationswissenschaft in unserer Zeit kann ich voll unterschreiben und wundere mich, dass dies kaum jemand sonst so sieht. Vielen Dank @Lambo.