Gewählt in die Leibniz Sozietät

PasLeibniz-Logosend zum Leibniz-Jahr ereilt mich die Ehre in die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin aufgenommen zu werden. Ich hatte bereits das Vergnügen in der Klasse der Sozial- und Geisteswissenschaften einen vielbeachteten Vortrag halten zu können zum Thema „Die Bibliothek – eine gesellschaftliche Institution im Wandel„. Aus Anlass des diesjährigen, sog. „Leibniz-Tages“ der Sozietät wird mir am 7. Juli feierlich die Aufnahmeurkunde in diese illustre Gesellschaft überreicht.

Die Leibniz-Sozietät sieht sich in der Nachfolge der Gelehrtengesellschaft, die Gottfried Wilhelm Leibniz 1700 in Berlin als „Kurfürstlich Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften“ gründete. Sie wurde später umbenannt in „Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres“ (seit 1746), „Preußische Akademie der Wissenschaften“ (bis 1945), „Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin“ (1946-1972) und schließlich „Akademie der Wissenschaften der DDR“ (seit 1972). Nach der Wende wurde die „Akademie der Wissenschaften“ in anderer Form fortgeführt und die Gelehrtensozietät aufgelöst bzw. kurze Zeit später auf Privatinitiative neugegründet. Neue Mitglieder werden jährlich durch geheime Wahl nach strengen akademieüblichen Kriterien auf Vorschlag anderer Mitglieder (Ko-optationsprinzip) aufgenommen. Gegenwärtig hat die Leibniz-Sozietät über 300 Mitglieder im In- und Ausland interdisziplinär breitgefächert aus allen Wissensgebieten. Die Bibliotheks- und Informationswissenschaft ist vor allem international vertreten durch Mitglieder wie Wolfgang Hofkirchner (Wien) oder das Ehrenmitglied Hiroshi Kawai (Tokyo).

Die Tradition von Leibniz fortzuführen ist mir eine große Ehre und Herausforderung, nicht nur weil die Informatik ihn als einen ihrer Urväter sieht, sondern vor allem, weil er als Begründer des ersten profanen Bibliotheksgebäudes auch als wichtiger Vorreiter der Bibliothekswissenschaft anzusehen ist. Auch viele seiner philosophischen Ideen sind immer noch aktuell und leben z.B. in solchen Konstrukten wie der Akteur-Network-Theorie fort.