Empathie!

Jeremy Rifkin: Empathische Zivilisation

„Empathie“ ist bekanntlich ein zentraler Begriff der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, da es in diesem Disziplinen ja vorwiegend um die Zielgruppen gerechte Aufbereitung von Information und Wissen geht und dabei diesen gegenüber Empathie walten muss. In diesen Tagen ist „dazu“ ein viel beachtetes Buch des amerikanischen Soziologen Jeremy Rifkin (Autor von „Access: das Verschwinden des Eigentums“) erschienen. Er zeichnet ein sehr positives Menschenbild, in dem er dem Menschen eben jene Empathie als Grundcharakteristikum des Menschseins zuspricht und dies mit großem interdisziplinärem Geschütz (von der Phylogenese bis zur Neurobiologie und der Geschichte) auch belegen kann. Er vermutet, dass wir uns an einem sehr entscheidenden Wendepunkt der Menschheitsgeschichte befinden und diesen auch meistern können.

Nicht nur die deutsche Presse hat das neue Buch des Erfolgsautors und Beraters der EU ziemlich verrissen. Es ist ein Buch, das dem aktuell immer noch stark vorherrschenden Neoliberalismus nicht geheuer sein kann. Ich frage mich dennoch, ob es nicht auch das positive Menschenbild dieses weisen (?) Mannes ist, dass so aneckt. Das Buch bzw. die These von Rifkin weckt Hoffnung angesichts von so viel offensichtlicher Unvernunft auf der Welt. Und: wenn sich hier dann auch noch Argumente für bessere Bildung vielleicht sogar mit Bibliotheken finden lassen, könnte ich mir eine Lektüre trotz aller Feuilleton Kritik schon vorstellen.

Auch ihm zuschauen macht Hoffnung und Spaß:

Die heutigen Kritiken:

DRadio (mit Podcast),  Tagespiegel (Interview) und mehr dazu im Perlentaucher.

1 thought on “Empathie!

  1. Wolfgang Kaisre

    Sehenswert ist auch die folgende Aufnahme der Reihe „Authors@Google Jeremy Rifkin“: http://youtu.be/omVXo3qYSt0
    Hierbei spricht Rifkin immer wieder die Rolle der Firma Google in Bezug auf sein Buch an und am Schluß gibt es Wortmeldungen von Google-Mitarbeitern.

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