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Podiumsdiskussion „Digital Librarian“

Impressionen von der Podiumsdiskussion in der ZBW

Am 19. Februar 2019 hatte ich das Vergnügen, in Kiel an der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft an einer Podiumsdiskussion teilnehmen zu dürfen zum Thema „Digital Librarian“. Prof. Dr. Isabella Peters (ZBW), Prof. Dr. Dirk Lewandowski (HAW Hamburg), Gabriele Fahrenkrog (MA (LIS), OER-Expertin und ich diskutierten moderiert von Nicole Clasen (ZBW) über die „zukünftige“ Bibliothekarin in der digitalen Welt und vor allem wie sie sich vom „Papierbibliothekar“ unterscheidet.

Die Frage, was eigentlich eine „Digital Library“ sei, wurde eher ausgeblendet. Es fielen aber die aktuell immer noch wichtigen Schlagworte: Kunden- und Nutzerorientierung, Kommunikations- und Publikationskompetenz, Community-Orientierung, Resilienz und Resonanz. Auch die Studienstruktur zum Bachelor wurde vom Podium einhellig diskutiert, in dem Sinne, dass wir mehr Kompetenz – vor allem „rechtshirnige“ brauchen.

Ein großer Appell des Podiums an die Bibliothekswelt: sichtbarer und mutiger werden, auf die Communities zugehen! Keine Angst vor dem digitalen Nutzer haben!

Die Veranstaltung fand im Rahmen des 100-Jahrejubiläums der ZBW statt. Etwas schade war die m.E. relativ geringe Breitenwirkung. Sie kann aber „nachgehört“ werden als Audiomitschnitt.

Community, Gemeinschaft, Gemeinde

Anfang März 2017 hatte ich eine Einladung zu Rudolf Mumenthaler und Karsten Schuldt, einen Gastvortrag zu halten im Seminar „Aktuelle Trends in der Bibliothekswissenschaft“ an der HTW Chur. Ein schöner Anlass, einmal genauer zusammenzutragen, was es mit dem Konzept der Community auf sich hat, von der wir nicht nur im Wissensmanagement („communities of practice“), sondern gerade auch im „New Librarianship“ von David Lankes zunehmend sprechen.  Interessant vor allem, dass z.Zt. tatsächlich Ferdinand Tönnies ohne jede Vorbehalte „wieder entdeckt“ wird. Für mich klingt Gemeinde noch immer etwas eigenartig. Als Hartmut Rosa in einer ersten Reaktion auf seine Zeitdiagnose damit anfing, „Heimat“ als Gegenindikation zu diskutieren, war ich recht irritiert. Umso interessanter ist dann seine umfassende Studie „Resonanz“ ausgefallen. Aber auch Capurros „Whoness“ oder selbst Floridis Sorge um die Aufmerksamkeit“ (im „Onlife Manifesto“) passen hier sehr gut ins das Gesamtbild: wir brauchen wieder ein Bewusstsein der Notwendigkeit von Gemeinschaft – in einem ganz anthropologischen, neutralen Sinn.