Archivar sein ist spannend: nicht nur beim Finden von Schießbefehlen, sondern auch als Podcast

Archivar sein ist spannend

MAZ Video traf am Ende des Sommersemesters zum Thema „Jahr der Wissenschaften“ auf zwei Kolleginnen (Karin Schwarz und Susanne Freund) unseres Fachbereichs und machte ein recht nettes Video auch zum Berufsbild.

Angesichts der aktuellen Debatte zu den Stasi-Unterlagen sei hier noch einmal daran erinnert:

Zum achten Mal in Folge wurde vom Bundesbildungsministerium ein Kalenderjahr zu einem Wissenschaftsjahr erklärt. 2007 sollen sich die Geisteswissenschaften unter dem Motto „ABC der Menschheit“ für die Allgemeinheit öffnen.

Für MAZvideo allemal Grund genug nachzufragen, womit sich die Damen und Herren Wissenschaftler im Augenblick und überhaupt beschäftigen.

Heute: die Archivwissenschaft.

MAZvideo-Reporter Daniel Maile traf Professorin Susanne Freund und Karin Schwarz vom Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam, um sie über die faszinierende Welt der Archivare zu befragen. Stimmt das Klischee nie hervorgeholter Aktenberge, die von verstaubten Sachverwaltern griesgrämig durch abgedunkelte Abstelllager geschoben werden? Was ist ein Archiv überhaupt? Was unterscheidet es von profanen Museumssammlungen? Und warum sind Archivare viel wichtiger als Historiker?

Das Drei-Minutenvideo entstand aus über einer Stunde Filmmaterial. Filmisch gut gemacht m.E.

am Set in der FH

2 thoughts on “Archivar sein ist spannend: nicht nur beim Finden von Schießbefehlen, sondern auch als Podcast

  1. Matthias Klein

    Thema „Warum sind Archive eigentlich so toll?“:
    Mir persönlich hat die Aussage von Frau Schwarz am besten gefallen: „Eigentlich kommen in Archive alle Dinge die irgendwie flach sind und Informationen enthalten…“.
    Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. 😉

    Thema „Schießbefehl“:
    Das alles währe, mit einer guten Doku-Stelle nicht passier. Aber so etwas finden Archivare immer überzogen, neumodisch und unwichtig. Tja, selbst schuld. 😉

    (Scherz bei Seite. Hatte bisher etwas Einblick in diesen ganzen Vorfall. Das einzige was schief lief, war die Kommunikation nach außen. Die Außenstellen der Birthler Behörde trifft, meiner Meinung nach, keine Schuld.)

  2. Lehmann

    Schießbefehl!

    Mit einer guten Doku-stelle wäre das nicht passiert…?? Wohl eher mit einer brauchbaren und kompetenten Pressestelle, die zumeist nicht mit Archivaren, sondern Journalisten besetzt ist, bei denen Quellenprüfung eigentlich zum Handwerkszeug gehört. Denn gerade die Archivare waren`s ja die darauf hinwiesen, dass der Schießbefehl ein alter Hut ist.

    Zum Thema Dokumentation zu neumodisch: meines Wissens existiert seit 1993 die integrierte Ausbildung in Potsdam, wobei das Nebenfach Dokumentation bei den Archivaren immer am beliebtesten war! Seit kurzem haben wir die Modularisierung mit noch höheren Anteilen aus B+D. 14 Jahre Fachbereich ABD resp. Informationswissenschaften haben zudem zu einem deutlichen Wandel in der deutschen Archivwelt beigetragen. Ich verweise hier auf das aktuelle Curriculum der Archivschule Marburg, das man höre und staune IuD-Anteile enthält!

    Aber seitens einiger Dokumentare hält immer noch krampfhaft das Bild des verstaubten Archivars zwischen den (Papier-)Aktenbergen – mit einem gut informierten Archivar wäre das nicht passiert… 😉

    Um das Weltbild noch weiter zu erschüttern: der Autor dieser Zeilen ist zwar Archivar, aber Consultant für DMS und elektronische Archivierung. Archivare in Stellen für Dokumentare? – ein Weltbild gerät ins Wanken…

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