Bibliothekskongress in Québec

In Gatineau, direkt neben Ottawa, der englischsprachigen Hauptstadt Kanadas, findet derzeit (16.-18. Mai 2007) der Jahreskongress der Corporation des bibliothécaires professionels du Québec (CBPQ), der Bibliothekare des französisch-sprachigen Teils Kanadas statt. Ca. 150 bis 200 Bibliothekare des höheren Dienstes (?) – das heißt mit „Master of LIS“ – kommen hier aus den Weiten Kanadas zusammen, um vor allem über Berufsbild, Zukunft, Ausbildung und technische Neuerungen zu sprechen. Die Tagung mit mehreren parallel verlaufenden Strängen findet in einem Hotel statt – ganz nach amerikanischer Manier. Sie wird begleitet von einer erstaunlich großen Ausstellung auch mit internationaler Besetzung. Praktisch alle Einzelevents sind in irgendeiner Weise gesponsort: Kaffeepause, Cocktails, einzelne Sessions und z.B. das Conference diner (= Mittagessen), bei dem allerdings Vorträge stattfinden.

Dîner-conférence

Es fällt vor allem auf, dass Sponsoren nicht nur privatwirtschaftliche Firmen sind, sondern vor allem Universitäten und Bibliotheken selber. Ebenfalls auffallend ist die große europäischer Referenten, die eingeladen wurden. (Und zwar nicht nur durch das Goethe Institut, das mich eingeladen hat, sondern auch durch andere Institutionen.) Der Blick über den Teich (hier nach Osten) scheint in Kanada genauso erwartungsvoll zu sein wie in Europa der nach Westen.

Erstaunlich breites Thema ist die Frage der Zukunft der Bibliotheken und der Wandel der Gesellschaft. Aber nicht unerwartet ist die damit verbundene Frage der Frankophonie und der Multikulturalität der kanadischen Gesellschaft in fast allen Vorträgen präsent.

Einen vollständigen Konferenzblog werde ich nicht liefern. Dazu ist das Programm zu gedrängt. In den nächsten Postings werden es nur einzelne ausgewählte Impressionen sein.