Ein Viertel der Bibliotheksbenutzer arbeitet nachts

RFID machts möglich

meldet Heise in einem Bericht über die 24 Stunden geöffnete Universitätsbibliothek Karlsruhe. Insgesamt ermöglicht RFID einen Besucherzuwachs um das dreifache.

Die neue 24-Stundenbibliothek der Universität Karlsruhe wird von den Benutzern offenbar sehr geschätzt. Nach Angaben der Schweizer Bibliotheca RFID Library Systems AG ist die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr auf das Dreifache angestiegen. Ein Viertel der Nutzer arbeite inzwischen nachts zwischen 19 und 9 Uhr, zehn Prozent der Nutzung falle auf das Wochenende. Insbesondere am Sonntag würden die zusätzlichen Arbeitsstunden bis spät abends wahrgenommen. Im Vergleich zu samstags gebe es sogar doppelt so viele Besucher. Die jährliche Ausleihzahl von 600.000 Medien ist indes nahezu gleich geblieben.

Seit April vergangenen Jahres ist die Universitätsbibliothek Karlsruhe mit einem RFID-Selbstverbuchungssystem ausgestattet, das sowohl Ausleih- als auch Rückgabevorgänge automatisiert. Inhaber einer Bibliothekskarte können die Bibliothek rund um die Uhr betreten und unter anderem die Fachlesesäle sowie alle elektronischen Dienste nutzen. Mit Büchern verlassen kann man das Gebäude erst, wenn diese zuvor auf dem eigenen Bibliothekskonto verbucht wurden. Damit aus der Bibliothek kein Ort für Studenten-Partys wird, hat die Universität die Campus-Nachtwache inzwischen in das Bibliotheksgebäude verlegt.

Carsten Raddatz meint bei Netzpolitik dazu:

Simple Regel: die Nutzung steigt, wenn man länger öffnet. Anderswo macht man das so, ohne mehr Technik.

Richtig: das ist wirklich wieder ein Problem der missverstandenen Informationsgesellschaft, in der nur die IT als Komponente der Informationsgesellschaft ausgemacht wird.